1919 - 1929

Beginn des Schwimmsports in Tirol

In den ersten 10 Jahren seines Bestandes konnte der TWV in zahlreichen Schwimmveranstaltungen im In- und Ausland seine ersten Erfolge erzielen. Ausser bei den Wettkämpfen kamen die Mitglieder in der Höttinger Au Schwimmschule vorerst nur während des Schwimmbetriebes zusammen. Ein gemeinsames, geregeltes Training gab es noch nicht.

Training im Schwimmbad Büchsenhausen

Erst im Jahre 1921 konnten einige Trainingsabende im Schwimmbad in Büchsenhausen abgehalten werden. Da ein gemeinsames Training für Frauen und Männer nicht gestattet wurde, übersiedeltendie Schwimmer im Jahre 1922 wieder in die Höttinger Au, wo sie zunächst mit ähnlichen Problemen konfrontiert wurden. Erst ab dem Jahre 1923, in dem der TWV als Bewerber um die Pacht der Höttinger Au Schwimmschule auftrat und nach einem Probejahr als Pächter auf zehn Jahre zu günstigen Bedingungen bestätigt wurde, konnte eine gezielte Verbreitung und Förderung des Schwimmsportes einsetzen.

Damen - Schwimmbad König Laurin Allee
(Foto: Damen - Schwimmbad Laurinalle, ca 1930, Original im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

Wettkämpfe Schwimmen in Bayern und am Bodensee: Damen und Herren Mannschaft

Bei Wettkämpfen im südbayrischen und Bodenseeraum, z. B. München, Konstanz, Friedrichshafen, konnten die Herren A. Lanzinger, F. Hopffer, Dr. A. Hopffer, R. Schandl, l. Machek, E. Kerchlango, H.Hörtnagl, A. Fabiani, K. Pescosta, Turnbichler, Durnwalder, Schröcksnadl, F. Fröhlich, N. Haas, H. Raab, H. Sterzinger, Gohn, W. Randolf, H. Födisch, E. Egger, E. Fischler, G. Lantschner, H. Jourez, H. Ittlinger, Karl Tschaler sowie die Damen A. Petrowitsch, J. Müller, l. Follegger, P. Lantschner, E. Salchner, B. Hupfauf, F. Krapf, M. Steden, T. Jelinek, G. Lantschner, R. Jourez, Baumgartner, H. Bockmaier schöne Erfolge erzielen und den Verein dank der rührigen Funktionäre zu einer achtenswerten Höhe bringen.

Strandbad Schönruh
(Foto: Schwimmbad Schönruh, ca 1930, Original im Stadtarchiv/Stadtmuseum Innsbruck)

10 Jahre TWV

Aus der Festschrift zum 10-jährigen Bestand ist zu entnehmen, dass auch dem Rettungsschwimmen grosses Interesse geschenkt wurde und vor allem die Vermittlung der Kenntnisse des Schwimmens an jung und alt durch Werbeschwimmen in verschiedenen Orten Tirols in möglichst volkstümlicher Form erfolgte. Ebenso wurden zahlreiche Werbeschwimmen veranstaltet, so dass dank der lebhaften Propaganda des Vereins in ganz Tirol über 60 Schwimmbäder entstanden, wobei die Funktionäre bei der Planung mit Rat und Tat zur Seite standen. Obwohl in Innsbruck neben den drei Volksbadeanstalten mit Wannen und Brausebädern schon drei Freibäder (die beiden Schwimmbäder in der Museumstrasse für Frauen und Männer und das Schwimmbad Höttinger Au) bestanden, fehlte noch ein Hallenbad, auf dessen Notwendigkeit auch von der Vereinsseite immer wieder hingewiesen wurde.

Badesee Mühlsee
(Foto: Badesee Mühlsee, Lans, ca 1930, Original unbekannt)

Erstes Hallenbad in Innsbruck in der Amraserstrasse

Schwimmbad Innsbruck Amraserstrasse
(Foto: Schwimmbad Amraserstasße Innsbruck)

Mag der Bau des Hallenbades in einer Zeit schwersten wirtschaftlichen Existenzkampfes auch als Konzession an das Zeitalter des Sportes angesehen worden sein, war die Errichtung der zwei modernen Bäder, des städtischen Dampfbades in der Salurnerstrasse als auch des Hallenbades in der Amraserstrasse abgesehen von der Notwendigkeit vor allem aus der Idee der produktiven Erwerbslosigkeit und der Belebung des heimischen Marktes geboren. Da die beiden Bäder eine Spitzenleistung der Stadtbaukunst Innsbrucks bis noch ins 8. Jahrzehnt dieses Jahrhunderts darstellten, zeigt die Weitsichtigkeit der damaligen Stadtführung. An dieser Stelle soll noch eine Passage aus der Festschrift zum 10-jährigen Jubiläum folgen:

Herzsee
(Foto: Schwimmbad Herzsee, Aldrans, ca 1930, Original unbekannt)

"Wenn dann einst der Tag kommt, an dem die breiten Massen die Segnungen des Schwimmsportes erkannt haben, dass nicht mehr tausende und abertausende im Wellengrabe versinken müssen vielleicht sogar vor den Augen ihrer nächsten Anverwandten, ohne helfen zu können dann möge dies unser schönster Lohn für unsere Pionierarbeit sein zu unserem Heile und Segen der Mitwelt."